Julian Stuefer, Brixen

Das Maria-Hueber-Gymnasium (als ich dort meine erste Schulstunde begann, hieß es noch "Pädagogisches Gymnasium mit Latein) ist eine ganz besondere Schule: Bis heute bin ich der einzige männliche Absolvent :) Es soll aber nicht so bleiben!
Das MHG eine Schule, in der du viel lernen wirst, menschlich und fachlich.
Das MHG hat mir persönlich mehr als nur Schulstoff beigebracht: In vielen Projekten übten wir uns im Schreiben, Recherchieren, Interviewen, Teamworken oder Vorausplanen. Als erstes fällt mir da immer unsere Zaubershow in der Grundschule „Goethe“ in Bozen ein. In Kleingruppen übten wir Zaubertricks und führten diese dann vor strahlenden Kinderaugen vor. Die Freude, welche dadurch von den Kindern an uns über ging, zählt für mich heute noch mehr als jede Bezahlung. Andere Beispiele: journalistisches Schreiben, der Salon „Zur Hueberin“, Kunstarbeiten, tolle Reisen, Ausflüge und und und...
Und was vor allem ein wesentlicher Punkt ist: Die Auseinandersetzung mit sich selbst. Ich bin mir meiner Stärken und Schwächen nirgends anders so sehr bewusst geworden, wie in meiner Oberschulzeit; das mag auch damit zusammenhängen, dass die Pubertät diese Fragen mehr in den Mittelpunkt rückt.
Auch das Philosophieren war spannend; mir ist am MHG bewusst geworden, wie wichtig Gemeinschaft und Wertschätzung sind – egal, ob kämpferisch für Gleichberechtigung, tobend für Lernlust oder distanziert von fächerübergreifenden Themen.
Nach meinem Abschluss startete ich sofort an die Philosophische-Theologische Hochschule in Brixen, welche ich im Lockdown-April 2020 abgeschlossen habe. Während dieses Studiums wurde mir die Stelle im Jugenddienst Brixen angeboten, als Jugendreferent mit kirchlichem Schwerpunkt. Dies war für mich ideal, weil ich meine theoretischen Inputs der Hochschule direkt praktisch anwenden und auf ihre Alltagstauglichkeit testen konnte. Der Mit-Vorsitz in der Katholischen Jungschar Südtirols war nebenbei auch noch darin enthalten - also ein Hoch auf das Ehrenamt.
Nach fast drei Jahren alleinigem Wirken im Jugenddienst wurde 2019 ein weiterer Mitarbeiter eingestellt und meine Stelle wurde dadurch zur Geschäftsführung. Die Qualifikationen daraus ergaben sich bereits durch die Lernfelder aus meiner Oberschule: pädagogische Fähigkeiten, methodische Vielfalt und Spontaneität.
Und wenn mir die Frage gestellt wird: JA, ich würde das MHG wieder als Oberschule wählen. Und JA, ich habe darin als Mann überlebt und gut gelebt. Und es ging mir fast immer SUPSIE dabei!