Sokli – Ein besonderes Projekt

„Sokli“ steht für Sozialwissenschaften und Klinik – eine Zusammenarbeit zwischen dem Maria-Hueber-Gymnasium und der Marienklinik
 
Mittwoch war SOKLI-Tag. Acht Schülerinnen besuchten von Dezember 2015 bis Mai 2016 wöchentlich die Bewohnerinnen der Pflegeabteilung in der Marienklinik. Oktober/November diente der Sensibilisierung, Motivierung und der Einführung in die Begleitung von demenziell beeinträchtigten Menschen.
 
 
 
 
Dafür konnten drei Expertinnen gewonnen werden:
die Palliative-Care orientierte Hausärztin Ingrid Windisch,
die Krankenpflegerin Sr. Mirjam Volgger und
die Krankenhausseelsorgerin Renate Torggler.

Heidi Hintner koordinierte und begleitete das Projekt.

Fotos: Maria-Hueber-Gymnasium

Statements der Schülerinnen:

Indem wir den dementiell erkrankten Menschen jeden Mittwoch ein kleines Fenster zum alltäglichen Leben öffnen, bekommen auch wir einen Einblick in die Realitäten, die wir sonst verdrängen. Es sind spannende Erfahrungen, an die sich beide Seiten erst herantasten müssen.
Hanna da Cudan, Maturantin

Mir liegen alte Menschen sehr am Herzen: Ich finde, sie repräsentieren Erfahrung und Weisheit. Es ist für mich wichtig, mich voll auf die alten Menschen einzulassen und ihnen gut zuzusprechen, damit sie nicht in einer melancholischen Stimmung verharren.
Ich habe viel erfahren und Freude im Austausch mit den alten Menschen gehabt.
Barbara Mauracher, 4. Klasse

Mir ist aufgefallen, dass ich gut beobachten kann und ich auch gerne genau beobachte; ich nehme viele Details wahr und denke gerne tiefer darüber nach. Ich finde, dies ist ein wesentlicher Aspekt, den dich aus meiner Sokli-Erfahrung mitnehmen kann, wenn ich später ev. in einem Kindergarten arbeite.
Elisabeth Amort, 4. Klasse

Ich habe für mich gelernt, mutig zu sein und mich zu überwinden, vor allem bei Dingen, vor denen ich Angst habe. Bei mir waren es anfangs die Gespräche, weil die dementiell erkrankten Frauen nicht viel sagten.
Esther Giovanett, 4. Klasse

Durch diese intensive und spannende Vorbereitung bekam ich erstmals ein konkretes Bild über Demenz; vorher wusste ich nur vage Bescheid. Persönlich war es für mich sehr wichtig, gut vorbereitet die ersten Treffen zu erleben. So wurden mir Ängste und Sorgen genommen, und ich fühlte mich sicherer, als es dann soweit war.
Die Erkrankten benötigen viel Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen und vor allem viel Geduld. In schwierigen Situationen nicht die Fassung zu verlieren, immer freundlich zu bleiben und die Vorwürfe und schlechten Launen der PatientInnen nicht persönlich zu nehmen, erscheint mir eine äußerst schwierige Aufgabe.
Bettina Gruber, 3. Klasse

Ich bin dankbar, dass ich das Sokli-Projekt machen durfte und schätze diese Erfahrung und die gelernten Dinge sehr. Ich werde sicherlich das Gelernte in der Zukunft beim Umgang mit Senioren und Seniorinnen umsetzen können.
Ich nehme mir auch vor, die PatientInnen immer wieder zu besuchen, da ich den Kontakt aufrechterhalten möchte. Für mich ist nämlich mit einigen Frauen eine Freundschaft entstanden, die ich weiterhin pflegen möchte.
Annalena Peer, 3. Klasse

Das Projekt war für mich sehr wertvoll und auch eine positive Lebenserfahrung. Nicht nur mein Umgang mit den Menschen hat sich verbessert, sondern ich habe auch erkannt, dass die Wortfindungsstörungen oder die Fehler beim Sprechen von der Krankheit bedingt sind und nicht bewusst gemacht werden. Deshalb darf ich aggressive Kommentare von Patientinnen nicht persönlich nehmen.
Im Sommer werde ich in einem Altenheim arbeiten. Dort werde ich für die Freizeitgestaltung der DemenzpatientInnen zuständig sein. Die Erfahrungen in der Marienklinik werden mir sehr hilfreich sein.
Sofia Scherer, 3. Klasse

Ich habe gelernt, dass der Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Marienklinik sicher nicht immer leicht ist, da auch jede Person individuell ist und verschiedene Lebenserfahrungen gemacht hat. Ich finde, es ist gut möglich, mit den älteren Menschen in Kontakt zu treten, das Eis zu brechen und ihr Vertrauen zu gewinnen, indem wir ihnen mit Respekt und Würde begegnen.
Die Besuche waren eine beidseitige Bereicherung.
Stefanie Kasal, 3. Klasse